07. November 24 | Autor: pluton | 0 Kommentare | Kommentieren
Als ich ihre Wohnung betrete, bin ich überrascht. Es ist laut, überall grelles Licht, buntes Chaos. Sie ist aufgedreht, läuft aufgeregt umher. Sie hat sich ausstaffiert, ausgehfertig und auch wenn sie es nicht ausspricht, erahne ich eine Veränderung in ihrem Leben. Ihre Kleidung ist ungewohnt. Ungewohnt bunt, ungewohnt aufreizend. Ihr Haar ist frisch frisiert, ihr Gesicht geschminkt. Ich hole unseren gemeinsamen Sohn ab. Auch er spürt eine vage Veränderung, erahnt vielleicht sogar, dass er seine Mama demnächst teilen muss. Wir verlassen wortlos die Wohnung.
Ortswechsel. Wir sind in die Innenstadt gefahren. Inmitten des Wirrwarrs aus Asphalt bleiben wir auf einer Fußgängerinsel stehen. Eine Insel inmitten eines grauen Meeres. Um uns herum rauscht der Verkehr vorbei. Wir warten vor den roten Fußgängerampeln, als ich plötzlich bemerke, dass sich der Schnürsenkel einer meiner Halbstiefel gelockert hat. Ich beuge mich hinunter, verknote die Enden des Schnürsenkels und höre gleichzeitig meinen Sohn. Ich solle mich beeilen. Wahrscheinlich ist die Fußgängerampel zwischenzeitlich grün geworden. Als ich mich wieder aufrichte, ist mein Sohn verschwunden. Ich sehe ihn nirgends, vermute aber, dass er über die grüne Fußgängerampel auf die andere Straßenseite gelaufen ist. Doch ich sehe ihn nirgends. Ich blicke mich um, drehe mich auf der Fußgängerinsel in alle Richtungen. Doch ich erblicke meinen Sohn nirgends. Der Straßenverkehr braust in allen Richtungen an mir vorbei. Ich beginne nach meinem Sohn zu rufen. Mein Hals schmerzt. Seit Jahren tut er dies. Sprechen strengt mich an, lautes Rufen und Schreien noch mehr. Ich rufe krächzend nach meinem Sohn, bemerke, dass ich kaum einen Ton herausbringe. Nichts. Ich spüre Panik in mir aufkommen. Ich rufe, blicke in alle Richtungen. Nichts. Mein Sohn ist spurlos verschwunden. Vielleicht in ein Auto gezerrt worden, entführt. Tränen der Panik laufen über mein Gesicht. Die Polizei, ich muss die Polizei informieren.
Dann wache ich auf.
Ortswechsel. Wir sind in die Innenstadt gefahren. Inmitten des Wirrwarrs aus Asphalt bleiben wir auf einer Fußgängerinsel stehen. Eine Insel inmitten eines grauen Meeres. Um uns herum rauscht der Verkehr vorbei. Wir warten vor den roten Fußgängerampeln, als ich plötzlich bemerke, dass sich der Schnürsenkel einer meiner Halbstiefel gelockert hat. Ich beuge mich hinunter, verknote die Enden des Schnürsenkels und höre gleichzeitig meinen Sohn. Ich solle mich beeilen. Wahrscheinlich ist die Fußgängerampel zwischenzeitlich grün geworden. Als ich mich wieder aufrichte, ist mein Sohn verschwunden. Ich sehe ihn nirgends, vermute aber, dass er über die grüne Fußgängerampel auf die andere Straßenseite gelaufen ist. Doch ich sehe ihn nirgends. Ich blicke mich um, drehe mich auf der Fußgängerinsel in alle Richtungen. Doch ich erblicke meinen Sohn nirgends. Der Straßenverkehr braust in allen Richtungen an mir vorbei. Ich beginne nach meinem Sohn zu rufen. Mein Hals schmerzt. Seit Jahren tut er dies. Sprechen strengt mich an, lautes Rufen und Schreien noch mehr. Ich rufe krächzend nach meinem Sohn, bemerke, dass ich kaum einen Ton herausbringe. Nichts. Ich spüre Panik in mir aufkommen. Ich rufe, blicke in alle Richtungen. Nichts. Mein Sohn ist spurlos verschwunden. Vielleicht in ein Auto gezerrt worden, entführt. Tränen der Panik laufen über mein Gesicht. Die Polizei, ich muss die Polizei informieren.
Dann wache ich auf.
05. Juni 23 | Autor: pluton | 0 Kommentare | Kommentieren
Mit der Dunkelheit, die das Tageslicht verdrängt, erwachen Einsamkeit und das öde Grau der nicht endenden Perspektivlosigkeit. Seit kaum mehr wahrnehmbarer Zeit, in der ein Tag, ein Monat, ein Jahr dem anderen gleicht und die die Vergangenheit zu einem gestrigen Ereignis macht, keine Höhen, keine Tiefen, keine Freunde, keine Feinde.
In diesem grauen Sumpf ohne Amplituden lockt allabendlich das Erwachen der ruhenden Kerne, der Rausch des Dopamins, golden, umgeben von Rauschschwaden und weißen Flüssen, benebelnd, befreiend. Die Muskeln ruhen und träumen einen süßen Traum.
Die Sucht sucht immer, aber sie findet nie.
In diesem grauen Sumpf ohne Amplituden lockt allabendlich das Erwachen der ruhenden Kerne, der Rausch des Dopamins, golden, umgeben von Rauschschwaden und weißen Flüssen, benebelnd, befreiend. Die Muskeln ruhen und träumen einen süßen Traum.
Die Sucht sucht immer, aber sie findet nie.
14. März 22 | Autor: pluton | 0 Kommentare | Kommentieren
Der letzte Vorabend ist ein schöner kalter Abend.
Das rote Licht der Sonne erstrahlt am Horizont.
Der Himmel ist klar, wolkenlos und transparent.
Das letzte Singen der Vögel erklingt im Wald.
Die kahlen Äste ragen trostlos in die Luft.
Manche tragen die ersten Blüten, das erste zarte Grün.
Frühling, eigentlich die Zeit des Wiedererwachens, die Zeit der Hoffnung.
Ein Frühling, dem kein Sommer folgen wird.
Du ahnst nichts. Lebst in Deiner Wirklichkeit.
Vielleicht spürend, dass es nicht mehr ist, wie früher.
Ohne es in Worte fassen zu können.
Schweigen am Tisch. Den eigenen Gedanken nachhängen.
So fühlt es sich also an. Das Ende der Welt.
Zeitenwende. Ein Monster aus der Vergangenheit ist wieder erwacht. Fassungslosigkeit, Ohnmacht, Führungslosigkeit. Verbale Exzesse statt Diplomatie. Der Säbel in Bereitschaft versetzt. Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter.
Der Vorabend der Menschheit.
Materielles versinkt in Bedeutungslosigkeit und wird nutzlos und belastend.
Die Flucht interessiert sich nicht für Hab und Gut, Haus und Hof.
Von Gold und Beton wird nur das Gold bleiben.
Die Flucht ist ein Sozialist, vor dem alle gleich sind.
Bald wird die Sonne untergehen.
Der Aufgang der neuen Sonne aus dem Osten wird unser Schicksal besiegeln und die Erde brennen lassen.
Das rote Licht der Sonne erstrahlt am Horizont.
Der Himmel ist klar, wolkenlos und transparent.
Das letzte Singen der Vögel erklingt im Wald.
Die kahlen Äste ragen trostlos in die Luft.
Manche tragen die ersten Blüten, das erste zarte Grün.
Frühling, eigentlich die Zeit des Wiedererwachens, die Zeit der Hoffnung.
Ein Frühling, dem kein Sommer folgen wird.
Du ahnst nichts. Lebst in Deiner Wirklichkeit.
Vielleicht spürend, dass es nicht mehr ist, wie früher.
Ohne es in Worte fassen zu können.
Schweigen am Tisch. Den eigenen Gedanken nachhängen.
So fühlt es sich also an. Das Ende der Welt.
Zeitenwende. Ein Monster aus der Vergangenheit ist wieder erwacht. Fassungslosigkeit, Ohnmacht, Führungslosigkeit. Verbale Exzesse statt Diplomatie. Der Säbel in Bereitschaft versetzt. Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter.
Der Vorabend der Menschheit.
Materielles versinkt in Bedeutungslosigkeit und wird nutzlos und belastend.
Die Flucht interessiert sich nicht für Hab und Gut, Haus und Hof.
Von Gold und Beton wird nur das Gold bleiben.
Die Flucht ist ein Sozialist, vor dem alle gleich sind.
Bald wird die Sonne untergehen.
Der Aufgang der neuen Sonne aus dem Osten wird unser Schicksal besiegeln und die Erde brennen lassen.